Das Internet der Stimme - Wie das Sprechen das Schreiben schlägt
Sprechen ist … schneller
Wir können etwa 4x so schnell sprechen wie wir schreiben. Pro Minute sind das durchschnittlich 150 gesprochene Worte im Gegensatz zu 40 Worten beim Schreiben. Zudem reagieren wir schneller wenn wir sprechen - nicht umsonst hat sich der Mensch die Sprache als das Medium zur Kommunikation Nr.1 gewählt. Gerade im Zeitalter des Internets schreiben wir jedoch vermehrt. Warum überhaupt? Schlicht weil es nicht anders ging. Spracherkennung war lange Zeit qualitativ so schlecht das sie einfach nicht nutzbar war. Digitale Kommunikation musste geschrieben werden. Wie rasant sich jedoch die Qualitäten der Mensch-Maschine-Kommunikation verbessert und weiter verbessern wird, verdeutlicht sich zunehmend. Menschen sprechen Whatsapp-Nachrichten, diktieren Texte oder sprechen mit Smart-Speakern. All dieses fühlt sich, trotz der noch vorkommenden Fehler, weitgehend natürlich an und ermöglicht dem Menschen eine Art “Rückkehr” zu gewohnten Kommunikationsmustern.
… praktischer
Sprache ist intuitiv und wird deswegen immer häufiger für Suchanfragen genutzt und als Sprachnachrichten an Freunde gesendet. Auch weil es bequem ist. Man hat die Hände frei, kann Dinge nebenbei tun - Autofahren, Saubermachen, Spazieren gehen und trotzdem nach oben sehen. Man bekommt mehr von seiner Umwelt mit und hat nicht so viele Einbußen, die wir bei der Nutzung digitaler Kommunikation so beklagen. Sprechen lernen Menschen bereits als Kleinstkinder - Schreiben und Tippen erst deutlich später.
… kommunikativer
Gerade der Blick weg vom Handy schadet nicht nur weniger den Augen, sondern wird auch als kommunikativer, persönlicher wahrgenommen. Wenn man sich mit Dialogen über Sprachassistenten beschäftigt versteht man schnell, dass das neue Content Marketing wenn es um Voice geht auf den Punkt kommen muss. Auf eine Frage, möchte ich eine Antwort. Auf eine Antwort folgt jedoch meist eine neue Frage - ein Gespräch ist im Gange. Eine Konsumform die im Dialog stattfindet, statt im Alleinkonsum. Auch wenn das Gegenüber eine Maschine ist - die Form der Kommunikation ist “menschlicher” und fühlt sich sehr schnell natürlich an.
… emotionaler
Schon im Mutterleib hören wir die Stimme unserer Mutter, wo alles um uns herum nur hell- oder dunkelrot ist. Wenn wir auf die Welt kommen ist alles bunt, wochenlang können wir jedoch nicht weiter 20-30cm sehen. Das ist auch gut so - es würde uns überfordern. Mit der Zeit wird dann der Sehsinn ausgebildet und tritt aufgrund unserer Umwelt für Menschen scheinbar in den Vordergrund. Trotzdem schrecken wir bei ungewohnten oder unerwarteten Geräuschen auf. Eine Veränderung in der Geräuschkulisse führt schnell zu Aufmerksamkeit. Häufig ist vor allem die Abwesenheit von Geräuschen ein Signal dafür das etwas nicht stimmt.
Auch wenn Hören in den Hintergrund tritt, bleibt es einer der wichtigsten Sinne für Menschen um ihre Umwelt wahrzunehmen.
Über die Stimme nehmen wir Gefühle wahr, viel deutlicher als in Mimik oder Gestik. Das ändert sich nicht, auch nicht im Alter. Wir vertrauen Menschen je nachdem wie sie Dinge sagen und nicht unbedingt danach was sie sagen.
Marketing über Voice ist deshalb ein Weg eine vertrauensvolle Beziehung zu seinen Kunden aufzubauen und zu pflegen.